Pressemitteilung

Trinkwasser ist kostbar: Gesunkener Trinkwasserbedarf in Hessen kein Grund zur Entwarnung

24. Juli 2024 | Flüsse & Gewässer, Klimawandel

Trinkwasser ist kostbar. Der im Jahr 2022 gesunkene Bedarf nach Trinkwasser ist dennoch keine Entwarnung. Hessen braucht Maßnahmen, wie den Wassercent, um auf Trinkwasserknappheit wegen des Klimawandels reagieren zu können.

Laut Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamts vom 24. Juli 2024 ist der Trinkwasserbedarf in Hessen 2022 leicht gesunken: So lag der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch pro Kopf bei 126,8 Liter, das waren 2,3 Liter weniger als noch 2019. 

Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) begrüßt diese Entwicklung, sieht aber die Notwendigkeit, den Wasserverbrauch weiter zu senken. 

Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen: „Die Statistik ist kein Grund zur Entwarnung! Das relativ nasse Jahr 2024 darf nicht darüber hinweg täuschen, dass der Klimawandel die Gefahr des Wassermangels erhöhen wird.“

Der Umweltverband weist auf den problematischen Zusammenhang von steigendem Wasserbedarf aufgrund von längeren Trockenzeiten im Sommer bei gleichzeitig abnehmender Grundwasserneubildung hin. Der Bevölkerungszuwachs in Hessen wird die Wasserversorgung zusätzlich in Schwierigkeiten bringen. Besonders das Rhein-Main-Gebiet und die Kommunen am Odenwaldrand von Darmstadt bis zur Landesgrenze nach Baden-Württemberg werden davon betroffen sein. 

Jörg Nitsch: „Der Ballungsraum Südhessen muss seine Versorgung selbst gewährleisten und endlich die dramatischen Waldschäden im Hessischen Ried in Folge der Grundwasserförderung sanieren. Wasserimporte aus dem Vogelsberg und anderen Regionen in Mittelhessen sind keine Lösung, weil sie die Umweltprobleme nur in eine andere Region verlagern.“

Der BUND erneuert deshalb seine Forderung nach einer Wiedereinführung eines Wassercents. Mit den Einnahmen aus dem Wassercent könnte die Umsetzung der stärkeren Grundwasseranreicherung im Hessischen Ried finanziert werden, um die Eigenversorgung mit Trinkwasser in Südhessen zu erhöhen und so den mittelhessischen Raum zu entlasten.

 

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

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