Frankfurt am Main, den 25.11.2020
Angesichts der Corona-Pandemie begrüßt der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Absicht der Ministerpräsidenten, Silvesterfeuerwerk auf belebten öffentlichen Plätzen und Straßen zu untersagen, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Die Empfehlung, zum Jahreswechsel auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten, reiche aber nicht aus.
Vielmehr fordert der BUND ein landesweites, flächendeckendes Böllerverbot, denn die Silvester-Böllerei in den Straßen verängstigt Tiere und Menschen, zieht riesige Müllberge hinter sich, vergiftet die Luft und verursacht nicht nur Sach-, sondern auch teilweise sehr schwere Personenschäden. Krankenhaus-Kapazitäten müssen aber in diesem Jahr unbedingt für die medizinische Versorgung der Corona-Infizierten sichergestellt sein.
„An keinem Tag im Jahr ist die Feinstaubbelastung höher als zu Silvester. Der Qualm enthält meist gesundheitsschädigende Stoffe wie Schwermetalle, die Atemwegserkrankungen und sogar Krebs auslösen können. Auch Wunderkerzen enthalten solche schädlichen Stoffe“, erklärt Landesvorstandsmitglied Dr. Werner Neumann. „Der letzte Tag im Jahr sollte etwas Besonderes sein und nicht in Feuerwerksnebel und Müll untergehen.“
Jenseits der aktuellen Corona-Beschränkungen fordert der BUND, auf kommunaler Ebene grundsätzlich Voraussetzungen dafür zu schaffen, mit denen das Abbrennen von Feuerwerk in bestimmten Gebieten aus Gründen des allgemeinen Gefahren- und Immissionsschutzes verboten werden kann, beziehungsweise nur in besonderen festzulegenden Gebieten erfolgen darf, bei denen Brandschutz, Immissionsschutz und Naturschutz gewahrt sind.
Die Einschränkung, das Verbot und die Verlagerung von Silvesterfeuerwerk müssen verpflichtender Teil der Luftreinhalteaktionspläne werden.
Um den Menschen während des Jahreswechsels dennoch ein Gemeinschaftserlebnis zu bieten, könnten nach Auffassung des BUND Kommunen zentrale (Höhen-)Feuerwerke oder Lichtshows organisieren, die Tradition, Umwelt- und Gesundheitsschutz vereinen.
„Wir wünschen uns Gesundheit fürs neue Jahr und sollten dieses nicht mit einer flächendeckenden Vergiftung unserer Luft beginnen. Das passt nicht zusammen“, Werner Neumann abschließend.
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