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Pressemitteilung

BUND Hessen zur Kernfusion: Ein unrealistischer, teurer und strahlender Traum

18. Juni 2024 | Energiewende

Kernfusion trägt nichts zur jetzt für den Klimaschutz notwendigen Energiewende bei – die im schwarz-roten Koalitionsvertrag festgehaltene Absicht, Hessen zum Leitstandort für die laserbasierte Kernfusion zu entwickeln, ist falsch.

Dr. Werner Neumann, Atom- und Energie-Experte beim BUND. Dr. Werner Neumann, Atom- und Energie-Experte beim BUND.  (Foto: Lynn Anders)

Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND Hessen) kritisiert die im Koalitionsvertrag von CDU und SPD festgehaltene Absicht, Hessen zum Leitstandort für die laserbasierte Kernfusion zu entwickeln und auf Bundesebene sich für gesetzliche Regelungen einsetzen zu wollen, damit Forschungsvorhaben für die Kernfusion künftig leichter möglich sind.

Dr. Werner Neumann, Energieexperte des BUND Hessen: „Kernfusion ist ein unrealistischer, teurer und strahlender Traum, der nichts zur jetzt notwendigen Bekämpfung des Klimawandels beiträgt. Laut Versprechen zahlreicher Physiker soll sie in 30 Jahren kommerziell verfügbar sein, die Klimaziele für 2035 müssen jedoch auch erreicht werden, dafür käme die Kernfusion viel zu spät.“

Die Kernfusion ist nach Auffassung des BUND Hessen keinesfalls eine saubere und günstige Lösung für die Stromerzeugung der Zukunft. Bei der Kernfusion komme radioaktives Tritium zum Einsatz, das bei Störfällen freigesetzt werden kann. Zudem erzeugten Kernfusionsanlagen rund 5-mal so viele atomare Abfälle pro Kilowattstunde wie Kernspaltungsreaktoren. Eine Endlagerung dieser Abfälle für mehrere 1.000 Jahre sei zudem nicht in Sicht.

Werner Neumann: „Auch eine stabile Grundlastversorgung ist mit Kernfusion nicht zu gewährleisten. Denn bei Kernfusionsreaktoren sind regelmäßig aufwändige Arbeiten zum Austausch großer Komponenten erforderlich – meist mit Robotern – aufgrund intensiver radioaktiver Strahlung.“

Für den BUND Hessen ist die Kernfusion eine Sackgasse. Die Forschung hat bereits Jahrzehnte gedauert und wird noch weitere Jahrzehnte dauern. Kernfusion werde nie eine saubere, verlässliche, bezahlbare, rückstandsfreie Stromerzeugungsmethode sein, ein wirtschaftlich tragbarer Beitrag zur Energieversorgung werde selbst in 50 Jahren nicht sicher verfügbar sein.

Werner Neumann: „Leider will die Hessische Landesregierung die laserbasierte Kernfusion mit Millionen Euro fördern. Auch die Bundesregierung will mehr als eine Milliarde investieren. Gelder, die viel sinnvoller in den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt werden können.“ 

Gemeinsam mit dem Landesverband Hessen des Bundesverbandes Windenergie (BWE Hessen) hat der BUND Hessen den Aufruf „Kernfusion nur auf der Sonne!“ formuliert. In einem dreiseitigen Hintergrundpapier hat der BUND Hessen Informationen zusammen getragen, die belegen, dass die Kernfusion ein unrealistischer, teurer und strahlender Traum ist und bleiben wird.

Rückfragen: 

Dr. Werner Neumann, BUND Hessen-Vorstandsmitglied, 0172 6673815

 

Pressestelle BUND Hessen

Michael Rothkegel
Geschäftsführer

BUND Landesverband Hessen e.V.
Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

Durchwahl: 069 67 73 76 12
Mobil: 0151 120 68 590   

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