Offener Brief an VhU anlässlich der Äußerungen zum Protestcamp am Langener Waldsee

25. Juli 2024 | Bannwälder erhalten

Offener Brief an den Hauptgeschäftsführer der VhU, Dirk Pollert, als Antwort auf seine Äußerungen zum Protestcamp am Langener Waldsee.

Schwarz weiß Bild von Wald Der Wald am Langener Waldsee ist gefährdet.  (Foto: Niko Martin)

Antwort auf Ihre Pressemitteilung vom 24.7.2024 „Pollert: Protestcamp am Langener Waldsee gegen Sand und Kies ist ökologischer Nonsens. Transporte von weit her wären schlechter für Umwelt und Klima“

Sehr geehrter Herr Pollert,

in der Pressemitteilung der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. vom 24.7.2024 zum Protestcamp am Langener Waldsee werden Sie wie folgt zitiert: „Die Deutsche Bahn AG plant einen knapp 9 Kilometer langen Fernbahntunnel in Frankfurt mit neuem Tiefbahnhof. Auch Umweltverbände begrüßen diese Pläne. Dafür werden hunderttausende Tonnen an Rohstoffen benötigt, die es in Hessen glücklicherweise vor Ort gibt. Wollen der BUND und die Aktivisten im Protestcamp den Sand und Kies von weit weg herholen? Das würde wirtschaftlich und ökologisch gar keinen Sinn ergeben. Mit Ihrem Protest stellen sich die Aktivisten auch gegen Mensche, die dringend zusätzlichen Wohnraum brauchen. Rund 300.000 neue Wohnungen werden in Hessen bis 2040 benötigt, die auch bezahlbar sein müssen." (Hervorhebung durch Unterzeichner)

Wir weisen entschieden zurück, dass Sie mit Ihrer Aussage den BUND in unmittelbaren Zusammenhang mit den „Aktivisten im Protestcamp“ rücken.

Wir haben gegen die Aufhebung des Bannwald-Status', die Voraussetzung für eine Abbaugenehmigung war, in mehreren Instanzen geklagt, 2022 entschied das Bundesverwaltungsgericht Leipzig endgültig, dass die Abbaugenehmigung rechtmäßig ist. Wir bedauern diese Entscheidung zwar, erkennen das Gerichtsurteil aber selbstverständlich an.

Wir haben uns deshalb seit der Gerichtsentscheidung nicht an Protestcamps oder anderen Aktionen am Langener Waldsee beteiligt und werden uns auch nicht beteiligen. Ebenso haben wir weder entsprechende Aufrufe zu Protestcamps oder anderen Aktionen am Langener Waldsee unterstützt noch werden wir entsprechende Aufrufe unterstützen.

Wir fordern Sie deshalb auf, in Ihren Pressemitteilungen oder anderen Veröffentlichungen Aussagen zu unterlassen, die geeignet sind, den BUND in unmittelbaren Zusammenhang mit „Aktivisten im Protestcamp“ oder in die Nähe anderer Aktionen am Langener Waldsee zu rücken.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Nitsch (Landesvorsitzender)
Gabriela Terhorst (Stellvertretende Vorsitzende)

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